Zur vogelkundlichen Wanderung über den Waldfriedhof fanden sich heute 18 Teilnehmer ein. Davon sieben Kinder der Naturschutzjugend (NAJU).
Der Rundgang dauerte knapp zwei Stunden. Der Muttertags-Betrieb am Waldfriedhof (an den wir im Vorfeld nicht gedacht hatten) hat die Vögel nicht weiter gestört. Nachdem wir ein ganzes Stück in den Friedhof vorgedrungen waren, wurde es für uns leichter, die Vogelstimmen zu unterscheiden.
Außer weit verbreiteten Arten wie Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Buchfink waren zu hören und zum Teil auch sehr schön aus der Nähe zu sehen: Tannenmeise, Kleiber, Rabenkrähe, Ringeltaube, Waldlaubsänger, Zaunkönig, Sommergoldhähnchen, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen, Gartenbaumläufer, Zilpzalp und andere mehr.
Das Highlight war aber der Trauerschnäpper, der regelmäßig im Friedhofsgelände brütet. Er hatte sich offensichtlich bereits einen Nistkasten ausgeguckt und gab eine längere Gesangsdarbietung, um dem Weibchen kundzutun, dass er eine geeignete Bruthöhle gefunden hat. Da er eine ganze Weile am Kasten bzw. im Baum sitzen blieb, hatte jeder Gelegenheit, sich den Vogel in Ruhe und von allen Seiten anzuschauen. Ich hatte selbst noch nie einen Trauerschnäpper gesehen.
Auch die Kinder waren aufmerksam bei der Sache, zumal die "Eselsbrücken", die Uwe Groh zum Merken von Vogelstimmen und zum Erscheinungsbild der Vögel parat hat, mitunter recht witzig sind, wie die "Sonnenbrille", die das Sommergoldhähnchen trägt. An mehreren Nistkästen (Kleiber, Tannenmeise) war fleißiges Ein- und Ausfliegen fütternder Vogeleltern zu beobachten. Insektennahrung ist witterungsbedingt im Überfluss vorhanden. (SHE)